Flora und Fauna Kapverden
Flora
Mit der Zeit passten sich die Pflanzen an das Relief, die Mikroklimate, die Trockenheit und die Winde an und begannen, sich weiterzuentwickeln. Heute gibt es ca. 90 Arten, die man nirgendwo sonst auf der Welt findet. Es handelt sich um endemische Arten der Kapverdischen Inseln.
Die Vegetation der Küste besteht aus verschiedenen salztoleranten, krautigen und niedrigen holzigen Arten. In den Mündungen der Täler und Flüsschen (Ribeiras) wachsen mehr oder weniger dichte Tamarisken- und Palmenbüsche. Besonders die Tamarisken-Büsche ziehen sich entlang der Ribeiras auch tiefer ins Landesinnere hinein; früher bildete diese Art häufig gemeinsam mit der Feige sog. Galeriewälder. Die Ebenen bis ca. 300 m waren an günstigen Stellen von einem sehr lockeren Savannenwald mit Akazien bedeckt, ansonsten fand sich hier eine von Gräsern dominierte Steppe.
Die wohl schönsten Vegetationsformationen der Kapverdischen Inseln, eine üppige, als Federbusch bezeichnete Gebüschvegetation, finden sich auf den feuchteren, nach Nord-Nordost ausgerichteten Hängen, unter günstigen Bedingungen ab ca. 300 m. Diese erhalten durch den ganzjährig wehenden NO-Passat größere Nebelniederschlagsmengen. Typischerweise setzt sich der Federbusch fast ausschließlich aus endemischen Arten zusammen. Vielfach dominiert die Kapverden-Wolfsmilch, zu der sich dann Arten aus der Familie der Köpfchenblütler oder Rauchblattgewächse gesellen.
Äußerst interessant ist die Vegetation der Steilwände, die ebenfalls fast ausschließlich endemische Arten aufweisen. Diese wiederum können je nach Insel in ihrer Zusammensetzung sehr unterschiedlich sein. Eine Pflanze, die sich in den Steilwänden der Nordwest-Inseln sowie Santiagos und Fogos findet, ist die robuste Gänsedistelart Sonchus daltonii. Ältere Exemplare bilden häufig holzige Stämmchen. Nur in den Steilwänden der Serra Malagueta (Santiago) findet sich die 1994 entdeckte Wiederstoß-Art Limonium lobinii.
Fauna
Auf den Kapverdischen Inseln gibt es, bis auf eine kleine Kolonie von Meerkatzen in der Bucht von Tarrafal auf Santiago, keine größeren wild lebenden Tiere. Die vorherrschende Fauna auf allen Inseln sind kleine Reptilien, Käfer und Insekten. Letztgenannte übertragen zwar keine tropischen Krankheiten, können aber vereinzelt, wie z.B. der Hundertfüßer, giftig sein.
Hervorzuheben sind die Vögel, die man auf den Inseln beobachten kann. Einige Arten machen nur Zwischenstation auf ihren Wanderungen von und nach Europa und Afrika, während andere endemisch auf den Inseln sind. Ein großer Teil der Vogelarten sind Seevögel, die ihre Nester auf den Klippen rund um die Inseln und die Felseninseln bauen.
Die Tierwelt des Meeres ist sehr artenreich. Dies liegt vor allem an den unterschiedlichen warmen und kalten Meeresströmungen, die in den Gewässern der Inseln aufeinander treffen. Unter den Arten, die immer wieder vor der kapverdischen Küste zu finden sind, befinden sich vor allem Thunfische, Delphine, Pottwale, Schwertwale und Riesenschildkröten, die im Juli und August an einsamen Stränden der Inseln ihre Eier ablegen. In den Gewässern um Kap Verde findet man auch riesige Mengen von Schalentieren. Zu erwähnen sind auch hier vor allem Langusten und große Muscheln.